Das Leben an sich hält ja durchaus die ein oder andere Ungerechtigkeit bereit. Zum Beispiel, wenn man morgens extra um 7:00 Uhr aufsteht und trotzdem schon alle Liegen am Pool mit Handtüchern belegt sind. Oder das es draussen nur Kännchen gibt, zu viel Kaffee ist ja auch ungesund. Von arm und reich wollen wir an dieser Stelle erst gar nicht anfangen. Die richtig harten, die, denen das alles noch nicht genug ist, gehen aber zum Fußball. Denn dort gilt ja die schöne Regel, dass am Ende nicht immer der Bessere gewinnt, sondern gerne auch mal der Glücklichere, oder der Effektivere. Eine fußballphilosophische Abhandlung, ob denn der Effektivere am Ende nicht auch automatisch der Bessere ist und das man sich Glück ja auch erarbeiten muss, vertagen wir aber für den Moment, damit nach all dieser Einleitung auch noch ein paar Worte über das Spiel verloren werden können.
Das Spiel also, das erste Testspiel der Schonnebecker U11 im neuen Jahr. Und da traf man mit der SG Wattenscheid 09 auf ein Team, gegen das die sich die Schonnebecker Bilanz in den letzten Spielen stark verbessert zeigte. Auf einer Niederlage (in Viersen) folgte ein hart umkämpftes 5:5 und zuletzt dann ein 1:0 Sieg beim Turniererfolg Schonnebecks in Wattenscheid. Langeweile war also beim ersten Aufeinandertreffen auf D-Jugendfeld nicht zu erwarten.
Anpfiff für die ersten zwanzig Minuten des Jahres und direkt wird deutlich, in welche Richtung das Spiel sich entwickeln sollte: Schonnebeck setzt die spielerischen Akzente, so mit Aufbau von hinten raus, Paßspiel in die gegnerische Hälfte, während das Wattenscheid nahezu vollständig auf schnelles Konterspiel ausgelegt zu sein schien. Und nun dürfen wir das erste mal über das Thema Effektivität sprechen, denn während das Spiel der Hausherren durchaus ansehnlichen Fußball biete, reicht Wattenscheid eine Chance um durch einen für Leon unhaltbar abgefälschten Ball in Führung zu gehen. Doch Schonnebeck bleibt dran, einen platzierten Kopfball von Kerron kratzt der Keeper der 09er noch von der Linie und auch als Lucas frei vor dem Tor zum Schuss kommt ist der Schlussmann der Gäste auf dem Posten.
Tja, und dann kommt es wie es kommen muss. Sekunden vor dem Pausenpfiff, Konter Wattenscheid, die Schonnebeck kriegt den Ball nicht weg und mit dem Pfiff fällt das 2:0 für die Gäste. Das nennt man dann wohl dumm gelaufen. Doch noch ist das Spiel nicht entschieden, denn Schonnebeck macht auch nach Wiederanpfiff weiter Druck, hat die deutlich reifere Spielanlage, darf sich aber in fragen Physis und Kampfeswillen durchaus das ein oder andere Scheibchen bei den Gästen aus Bochum abschneiden, die vielversprechende Angriffe Schonnebecks immer wieder im Keim ersticken, zwei mal ist Lucas fast durch, aber bedrängt von den laufstarken Wattenscheider Verteidigern werden die Schüsse eine Beute des gegnerischen Schlussmanss. Und auch die drei Chancen, die die gegnerische Nummer 1 durch eine etwas leichtsinnige Spielweise Conor, Leif und Mehmet-Can quasi auflegt werden von seinen Vorderleuten kompromisslos abgeräumt, so dass die Null auf Seiten der Gäste weiter steht. Und weil es so schön in die Dramarturgie der Partie passt, fällt natürlich noch das 3:0 für Wattenscheid und natürlich wieder Sekunden vor dem Pausenpfiff. Thema Effektivität.
Die letzten 20 Minuten und das selbe Bild, Schonnebeck scheitert an der Wattenscheider Hintermannschaft, Wattenscheid lauert auf Chancen, kommt aber nun seinerseits nicht mehr zu Chancen, denn auch Schonnebeck steht hinten nach wie vor gut. Bis auf die drei Chancen der Wattenscheider hat Schhonnebeck nicht viel zugelassen. Dass die drei dann aber auch gleich drin waren…
Am Ende bleibt es beim 3:0 für die Gäste in einer hart umkämpften Partie, die lange nicht so deutlich war, wie es das Ergebnis aussagt. Wattenscheid physisch, druckvoll, auf die Chance lauernd und brutal Effektiv in der Chancenverwertung, Schonnebeck mit spielerischem Übergewicht aus einer gut gestaffelten Abwehr heraus, aber im Abschluss manchmal zu überhastet und bisweilen ohne die letzte Konsequenz im Abwehrverhalten, den Ball auch mal einfach wegzuhauen. Das Ergebnis, wenn man so möchte, unglücklich aber gerecht.
Einzig mit dem Bauherrn der Schonnebecker Tribüne sollte noch mal ein Gespräch geführt werden, da es scheint, dass man von einigen Plätzen, vor allem im Gästebereich einen nicht ganz so guten Blick auf das Spielgeschehen hat. Da sollte dringen noch mal nachgebessert werden…
SpVg Schonnebeck U11: 22 Leon, 2 Matti, 3 Jan, 5 Erik, 6 Julian, 7 Mehmet-Can, 8 Moritz, 9 Kerron, 10 Conor, 11 Meris, 14 Leif, 12 Lucas
SV Schonnebeck – SG Wattenscheid 09 0:3 (0:2, 0:3)
0:1, 0:2, 0:3
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