So viel Glück muss man auch erst mal haben. An manchen Tagen passt einfach alles und so begab es sich, dass zeitgleich zum Auftritt der Schonnebecker U11 beim Saisoneröffnungsturnier der SG Wattenscheid 09 auch die offenen westfälischen Meisterschaften im Wespenschlagen stattfanden. So liessen sich die Wartezeiten zwischen den Spielen auch für den Schonnebecker Anhang sinnvoll überbrücken. Das kann man schon eine glückliche Fügung nennen. Auch wenn die Erfolge an der Wespenfront, ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten, am Ende nicht an die auf dem Platz herankamen.
Kommen wir nun aber zum Sport. Es galt eine Vorrunde mit vier Spielen zu überstehen, ehe das Turnier im dem brutalst möglichen Modus zu Ende gehen sollte. Die beiden Gruppenersten würden ins Finale einziehen, die beiden zweiten den dritten Platz ausspielen. Kein Halbfinale, keine Chance, einen Fehltritt wieder auszubügeln.
Doch die Schwalbenträger lassen nach der Hitzeschlacht vom vergangenen Montag auch bei fast schon herbstlichen Temperaturen keine Zweifel daran aufkommen, dass das Ziel einzig und allein Finale heissen kann. Zumal sich auch die Personalsituation wieder ein wenig entspannt hatten und mit Leon der etatmässige Keeper zwischen die Pfosten zurückkehrte.
Als erstes darf sich der Mülheimer SV von den Schonnebecker Ambitionen überzeugen. Gut, die Jungs aus Mülheim lassen dem Team vom Schetters Busch auch den Raum, aber der Ball zirkuliert in dieser ersten Partie schon richtig gut durch die gegnerischen Reihen. Mehr als die Statistenrollen bleibt dem Gegner nicht, so dass die Partie durch zwei Treffer von Conor und einem sehenswerten Solo von Lucas vom eigenen 16er über den kompletten Platz mit 3:0 für Schonnebeck endet.
Im zweiten Spiel erwartet die Schonnebecker mit Westfalia Herne der Gegner, der sicherlich auch Ansprüche auf den Gruppensieg anmelden möchte und den Grün-Weissen noch aus dem Finale beim internationalen Pfingstturnier in Viersen in bester Erinnerung war. Und so entwickelt sich ein kampfbetontes Spiel mit zwei Abwehrreihen in Bestform. In einem Lehrvideo über Paßstaffetten wird dieses Spiel nie auftauchen, aber spannend war es, vor allem als Westfalia sich nach einigen Minuten auch das ein oder andere mal vor Leons Kasten vorarbeiten kann. Doch der Abwehrriegel run um Moritz und Julian hält die Null. Vorne braucht es dann aber eine geniale Aktion. Von Moritz kommt der Ball zu Lucas, der lupft den Ball mit dem Knie über den Gegner und Conor haut das die Ding aus der Drehung zum 1:0 ins Tor. Das verbuchen wir dann mal unter „Arbeitssieg“.
Auch der nächste Gegner, der SV Brackel 06, vermag es nicht, den Schonnebeckern die Finalsuppe zu versalzen. Es entwickelt sich ein Spiel auf ein Tor – und nicht das von Leon. Schonnebeck steht hoch, attackiert den Gegner früh, so dass kaum einmal überhaupt Gefahr in der Schonnebecker Hälfte entstehen kann. Aus so einer Situation entsteht dann auch die Führung. Moritz antizipiert einen gegnerischen Pass – die besten Zweikämpfe sind ja die, die man gar nicht führen muss – und fängt den Ball ab, Paß zu Conor und der vollendet volley zur 1:0 Führung. Kurz darauf, ein ähnliches Bild. Julian schnappt sich das Leder vom Fuß eines gegnerischen Angreifers, schickt Lucas, der Brackeler Keeper stürmt aus seinem Kasten, ein geschickter Lupfer über den verdutzten Schlussmann und drin ist das Ding zum 2:0.
Kühle Rechner wussten zu diesem Zeitpunkt bereits, dass Schonnebeck mit diesem Ergebnis bereits vor dem letzten Gruppenspiel den ersten Platz sicher hatten. Trotzdem durfte sich auch der SV Höntrop keine Schonung erhoffen. Ungefähr 10 Sekunden sind gespielt, da schickt Lucas Conor steil, der lässt den Torwart aussteigen und es steht direkt mal 1:0. Den zweiten Treffer schenken die Höntroper dann durch ein Eigentor nach einem Blackout der Hintermannschaft selbst, ehe Julian für Mehmet-Can den Treffer zum 3:0 auflegt.
Im Finale erwartete Schonnebeck der nicht ganz so souveräne Erstplatzierte der anderen Gruppe, denn anders als das Team vom Schetters Busch, hatte sich das Heimteam zumindest ein Unentschieden in der Gruppenphase geleistet. Nichtsdestotrotz durften sich die Zuschauer auf eine spannende, hochklassige Finalpartie freuen. Wobei, so richtig hochklassig war das vor allem von einem Team, nämlich von dem in grün-weiss. Schonnebeck setzt Wattenscheid vom Anpfiff an unter Druck, Pressing deluxe bereits im Spielaufbau. Wenn die Hausherren mal mit dem Ball über die Mittellinie kommen, darf das an diesem Tag bereits als Erfolg verbucht werden. Genau 0 Torchancen stehen nachher für Wattenscheid zu Buche. Ganz anders Schonnebeck, die Schwalbenträger erspielen sich Chance um Chance, zwei Lattentreffer von Conor sind dabei noch am vielversprechendsten, der Rest landet entweder in den Armen des erneut stark aufspielenden Wattenscheider Keepers, oder landet neben und über dem Tor. Am Ende bedarf es dann einer Standardsituation um das Ergebnis den Spielanteilen anzugleichen: Ein Eckstoss von Julian, nicht scharf vor´s Tor, sondern in den Rücken der Abwehr, Conor hat sich von seinem Gegenspieler davongeschlichen, nimmt den Ball an und schiesst zum erlösenden 1:0 ein.
Sicher wäre mehr drin gewesen, mehr verdient gewesen, aber am Ende des Tages ist ein 1:0 Sieg auch immer noch ein Sieg. Und vor allem einer, der überaus beeindruckend herausgespielt wurde und vor allem absolut verdient war. So schwindelig gespielt wie heute wird eine Mannschaft wie Wattenscheid nämlich auch nicht jeden Tag.
SpVg Schonnebeck U11: 22 Leon, 3 Jan, 6 Julian, 7 Mehmet-Can, 8 Moritz, 10 Conor, 11 Meris, 12 Lucas
Vorrunde
SV Schonnebeck – Mülheimer SV 1:0 Lucas (Julian), 2:0 Conor (Lucas), 3:0 Conor (Moritz)
Westfalia Herne – SV Schonnebeck 0:1 Conor (Lucas)
SV Brackel 06 – SV Schonnebeck 0:1 Conor (Moritz), 0:2 Lucas (Julian)
SV Schonnebeck – SV Höntrop 1:0 Conor (Lucas), 2:0 ET, 3:0 Mehmet-Can (Julian)
Finale
SG Wattenscheid 09 – SV Schonnebeck 0:1 Conor (Julian)
Schreibe einen Kommentar