Strafe durch Tore

Leicht streicht der Wind über die Kunstrasenhalme am Schetters Busch und nur das Klopfen des mitteleuropäischen Buntspechts stört die Idylle. Nur war gar kein Specht anwesend, es lief lediglich das Meisterschaftsspiel der Schonnebecker U10 gegen die ein Jahr ältere Mannschaft der DJK Dellwig und das immer wieder zu hörende Klopfen war das Geräusch, wenn Fußballschuhe auf Schienbeinschoner treffen.

Dellwig war durch den Punktabzug aus dem „Skandalspiel” gegen Karnap relativ unvermittelt aus dem Meisterschaftsrennen herausgepurzelt, stand aber trotzdem noch nur zwei Punkte hinter unseren Jungs in der Tabelle; es geht also um einiges. Die weiteren Voraussetzungen: Dellwig hatte dem aktuell Dritten der Tabelle, Vogelheim, in der letzten Woche 13 Treffer eingeschenkt und auf Schonnebecker Seite fehlte mit Jan und Erik eine gehörige Portion Defensivpower.

Mit dementsprechend viel Selbstbewusstsein gingen die Gäste aus Dellwig das Spiel auch an. Auch wenn Julian mit einem Lattenkracher ein erstes Ausrufezeichen setzt, liegen die Vorteile auf dem Feld in den Anfangsminuten auf Seiten der Gäste. Schonnebeck hatte in den ersten Minuten sichtlich Probleme, sich zu sortieren, kommt aber so langsam immer besser in die Partie. Und wenn es bei Schonnebeck dann mal ganz schnell geht, dann geht das bei Schonnebeck ganz schnell: Moritz mit einem Filetstück von einem Pass auf Lucas, der lässt noch den verbliebenen Abwehrspieler aussteigen und schiebt den Ball zum 1:0 ein.

Doch Dellwig hält weiter dagegen, bekommt in halblinker Position einen Freistoss zugesprochen und der Schütze zaubert den Ball mal eben so blitzsauber unter die Latte, dass Leon im Kasten aber nun wirklich keine Abwehrchance hat.

Und nun müssen wir nochmal auf den Eingangs erwähnten Buntspecht zu sprechen kommen, denn Dellwig verlegte sich jetzt unerklärlicherweise auf eine, vorsichtig ausgedrückt, physisch äusserst robuste Spielweise. Erst die Knochen, dann der Ball, schien die Devise zu lauten. Allein Lucas wurde im Zentrum binnen Minuten drei mal von hinten in die Beine getreten. Doch wo andere Mannschaften sich von so etwas womöglich beeindrucken lassen, hatte das vorgehen der Gäste bei Schonnebeck einen komplett gegenteiligen Effekt: Schonnebeck drehte nur noch mehr auf. Pro Tritt ein Treffer, schienen die Schwalbenträger sich zu denken.

Mehmeht-Can legt für Lucas das 2:1 auf. Dann die beiden gleich noch mal, mit feinem Doppelpass durch die Dellwiger Abwehrreihe, Lucas – Mehmet-Can – Lucas und es steht 3:1. Dann zwei mal Kerron als Vorbereiter, zum 4:1 durch Conor und zum 5:1 durch Meris. Die Schonnebecker hatte in „Verteidigung gegen die dunklen Künste” anscheinend besonders gut aufgepasst und hatten die perfekte Antwort auf die physische Spielweise der Gäste gefunden. Strafe durch Tore.

Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild. Dellwig, zunehmend mit sich selbst beschäftig, legte den Fokus weiterhin auf einen eher destruktiven Spielansatz und Schonnebeck wurde mit jedem Tritt stärker. Die erste Aktion nach dem Wiederanpfiff, Lucas legt den Ball steil direkt in Conors Lauf und der schiebt zum 6:1 ein.

Damit ist das Ding eigentlich durch, aber Schonnebeck lässt nicht locker, erhöht durch Kerron und je zwei Treffer von Conor und Lucas zwischenzeitlich auf 11:1, ehe Dellwig mit dem letzten Treffer des Tages den 11:2 Endstand herstellt.

Was bleibt ist ein beeindruckender Auftritt der Schonnebecker U10, die sich von dem fast schon bizarr zu nennenden Auftritt der Gäste aus Dellwig nur kurz aus dem Tritt bringen liessen und die geeignet Antwort auf dem Platz gegeben haben und einmal mehr bewiesen haben, dass sie zu Recht auf dem zweiten Platz stehen. Diesen gilt es allerdings im nächsten Spitzenspiel gegen Vogelheim zu verteidigen.

Samstag, 25. April 2015

Meisterschaft

SV Schonnebeck – DJK Dellwig U11 11:2 (5:1)

SpVg Schonnebeck U10: 22 Leon, 6 Julian, 7 Mehmet-Can, 8 Moritz, 9 Kerron, 10 Conor, 11 Meris, 29 Lucas

Tore: 1:0 Lucas (Moritz), 1:1, 2:1 Lucas (Mehmet-Can), 3:1 Lucas (Mehmet-Can), 4:1 Conor (Kerron), 5:1 Meris (Kerron), 6:1 Conor (Lucas), 7:1 Conor (Kerron), 8:1 Kerron (Mehmet-Can), 9:1 Conor (Lucas), 10:1 Lucas, 11:1 Lucas (Meris), 11:2


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